Donnerstag, Dezember 01, 2005

 

Frankreich: Rekordbusse für Mobilfunkkartell


Die französische Wettbewerbsbehörde hat bekannt gegeben (siehe die Pressemitteilung), dass den Mobilfunkanbieter Orange, SFR und Bouygues Telecom aufgrund von Wettbewerbsabsprachen eine Rekordbusse von 534 Millionen Euro auferlegt wurde. Sihe hier die Entscheidung des Conseil de la Concurrence vom 30. November 2005.

Die drei Unternehmen hätten von 1997 bis 2003 strategische Informationen über Abonnements und Kündigungen ausgetauscht und von 2000 bis 2002 das Einfrieren ihrer Marktanteile vereinbart. Sie hatten damit einen Preiskampf vermeiden und (über Pauschalangebote mit identischen Preistabellen) höhere Gebühren kassieren können. Demnach wurden also keine Preisabsprachen o.ä. getroffen, sondern die Absprache bezog sich hauptsächlich auf den Austausch von Informationen sonstiger Art. Eine derartige Absprache wird wohl nur auf einem oligopolistischen Markt zu einer Wettbewerbsbeschränkung führen, da in einem wettbewerbsintensiven Markt erhöhte Transparenz in der Regel zu verstärktem Wettbewerb führt. In diesem Sinne erinnert die Entscheidung des Conseil de la Concurrence an das Urteil des Gerichts Erster Instanz in Rechtssache T-35/92 John Deere v Kommission.

Siehe hierzu auch meine ursprüngliche Meldung vom 30. August 2005.

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