Montag, Januar 30, 2006

 

Mittal/Arcelor: Französische Doppelmoral?


Gemäss der Online-Ausgabe von Le Monde hat der französische Wirtschaftsminister Thierry Breton verlauten lassen, dass einÜbernahmeangebot ohne Zustimmung der Zielgesellschaft nicht einer modernen Wirtschaft würdig sei ... da scheint doch ein gewisse Doppelmoral durchzuscheinen, wenn man sich etwa daran erinnert, dass beim "feindlichen" Übernahmeangebot von Arcelor für die kanadische Gesellschaft Dofasco keine derartige Reaktion erfolgte. Auch in der Übernahme von Aventis durch die französische Sanofi wurde zuerst ein feindliches Übernahmeangebot gestartet. Erst als dann Novartis die Zustimmung der Aventis Führung erhielt, wurde mit der Zielgesellschaft verhandelt um eine Zustimmung zu erlangen.

Man kann sich nicht des Eindrucks entziehen, dass hier mit einer gewissen Doppelmoral gespielt wird. Wenn immer ein französischer Champion im Ausland eine Attacke losfährt, dann soll dies nur gut und recht sein. Sobald jedoch ein beliebiges französisches Unternehmen das Zielobjekt ist, stehen natürlich sofort übergeordnete Interessen auf dem Spiel.

Zeitgleich verlangen die französischen Politiker auch ein Einschreiten der Kommission. Kommissarin Nelly Kroes scheint jedoch schon ihren Standpunkt diesbezüglich abgegeben zu haben: "Je suis contre les champions nationaux ! Et contre les champions européens ! Mais je suis pour des champions globaux... basés en Europe." Ein klare Unterstützung für Mittal's Vorhaben?

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