Montag, September 05, 2005
AMD v Intel: Follow up
Zur Ergänzung: AMD hat am Samstag eine kurze Pressemitteilung veröffentlicht, in welcher die ursprünglichen Vorwürfe gegen Intel nochmals bekräftigt wurden.
Ein Punkt ist mir diesbezüglich noch aufgefallen: AMD argumentiert, dass die missbräuchliche Verhaltensweise von Intel dazu führt, dass Kunden und Endkonsumenten künstlich überhöhte Preise ("artificially higher prices") bezahlen müssen.
Dies scheint auf den ersten Blick - vor allem aus wirtschaftlicher Sicht - nicht einzuleuchten: Wenn es Intel effektiv möglich ist, Kunden mittels Rabatten und Rückzahlungen zu (Teil-)Exklusivvereinbarungen zu verleiten (auch wenn diese u.U. nur faktischer Natur sind), so muss den Kunden - den Computerherstellern - hieraus auch ein wirtschaftlicher Vorteil erwachsen. Im nachgelagerten Markt ("downstream") für den Verkauf von PCs herrscht wohl ausreichender Wettbewerb, und es würde wohl kein Unternehmen eine Exklusivbezugsklausel akzeptieren, wenn es hiermit einen Wettbewerbsnachteil im nachgelagerten Markt erleiden würde. Demnach ist davon auszugehen, dass die gewährten Rabatte und Rückzahlungen - zumindest teilweise - auch den Endkonsumenten zugute kommen, da geringere Preise im Einkauf wohl bei der Preisbildung im downstream Markt berücksichtigt werden. Insofern ist es nicht eindeutig nachzuvollziehen, weshalb der Konsument "überhöhte" Preise bezahlt.
Dass ein Rabattprogramm - selbst wenn es missbräuchlich wäre - zu kurz- oder mittelfristigen Vorteilen für Endkonsumenten führen kann, ist auch unter Ökonomen nicht bestritten. Was befürchtet wird, ist dass längerfristig der Konkurrent (aufgrund der missbräuchlichen Verhaltensweise) vom Markt verschwindet und as marktbeherrschende Unternehmen dann wieder die Preise erhöht um eine Monopolrente einzubringen (unter anderem um angehäufte Verluste wieder einzubringen; "recoupment"). Dies ist jedoch nur möglich, wenn die Markteintrittsschranken einen Eintritt eines neuen Konkurrenten verhindern würden.
Unter Umständen ist die Faktenlage in AMD v Intel auch anders gelagert. Dies wird sich wohl in den nächsten Wochen/Monaten weisen.
Ein Punkt ist mir diesbezüglich noch aufgefallen: AMD argumentiert, dass die missbräuchliche Verhaltensweise von Intel dazu führt, dass Kunden und Endkonsumenten künstlich überhöhte Preise ("artificially higher prices") bezahlen müssen.
Dies scheint auf den ersten Blick - vor allem aus wirtschaftlicher Sicht - nicht einzuleuchten: Wenn es Intel effektiv möglich ist, Kunden mittels Rabatten und Rückzahlungen zu (Teil-)Exklusivvereinbarungen zu verleiten (auch wenn diese u.U. nur faktischer Natur sind), so muss den Kunden - den Computerherstellern - hieraus auch ein wirtschaftlicher Vorteil erwachsen. Im nachgelagerten Markt ("downstream") für den Verkauf von PCs herrscht wohl ausreichender Wettbewerb, und es würde wohl kein Unternehmen eine Exklusivbezugsklausel akzeptieren, wenn es hiermit einen Wettbewerbsnachteil im nachgelagerten Markt erleiden würde. Demnach ist davon auszugehen, dass die gewährten Rabatte und Rückzahlungen - zumindest teilweise - auch den Endkonsumenten zugute kommen, da geringere Preise im Einkauf wohl bei der Preisbildung im downstream Markt berücksichtigt werden. Insofern ist es nicht eindeutig nachzuvollziehen, weshalb der Konsument "überhöhte" Preise bezahlt.
Dass ein Rabattprogramm - selbst wenn es missbräuchlich wäre - zu kurz- oder mittelfristigen Vorteilen für Endkonsumenten führen kann, ist auch unter Ökonomen nicht bestritten. Was befürchtet wird, ist dass längerfristig der Konkurrent (aufgrund der missbräuchlichen Verhaltensweise) vom Markt verschwindet und as marktbeherrschende Unternehmen dann wieder die Preise erhöht um eine Monopolrente einzubringen (unter anderem um angehäufte Verluste wieder einzubringen; "recoupment"). Dies ist jedoch nur möglich, wenn die Markteintrittsschranken einen Eintritt eines neuen Konkurrenten verhindern würden.
Unter Umständen ist die Faktenlage in AMD v Intel auch anders gelagert. Dies wird sich wohl in den nächsten Wochen/Monaten weisen.
Comments:
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Der „ausreichende Wettbewerb“ im Markt für den Verkauf von PCs hat Microsoft nicht verhindert, seinen Konkurrent Netscape vom Markt – fast- auszuschliessen. Das Gleiche gilt für Intel: warum wäre Intel nicht in der Lage, den Wettbewerb einzuschranken?
Pranvera, da bin ich schon einverstanden. Langfristig besteht natürlich das Risiko, dass AMD vom Markt ausgeschlossen wird. Ich bin einzig mit dem Argument nicht einverstanden, dass die Verbraucher (zur Zeit) einen überhöhten Preis bezahlen.
Die Sachlage in MS/Netscape war ein bisschen anders gelagert: MS und Netscape konkurrierten (noch) nicht auf gleicher Ebene um einen PC downstream Markt.
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Die Sachlage in MS/Netscape war ein bisschen anders gelagert: MS und Netscape konkurrierten (noch) nicht auf gleicher Ebene um einen PC downstream Markt.
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