Sonntag, November 12, 2006
GNU General Public License (“GPL”) und Wettbewerbsrecht
Eine GNU General Public License (“GPL”) verlangt in der Regel, dass ein Autor für seine Werke nicht nur die kostenlose Erstellung von Kopien, sondern auch die Erstellung von abgeleiteten Werken erlaubt und diese ebenfalls kostenlos sein müssen. Zudem müssen abgeleitete Werke dieselbe GPL übernehmen.
Im Fall Wallace v IBM erhebt Daniel Wallace den Vorwurf, dass der Wettbewerb mit Linux-Systemen unmöglich sei, da die kostenfreie Vermarktung jegliche Neu- oder Weiterentwicklung wirtschaftlich uninteressant mache. Es handle sich hier um eine Wettbewerbsabsprache, "among users and creators of derivative works to undercut the price of any potential rival."
Der Vorwurf ist also, dass es sich hier um ein "predatory pricing" (Preisunterbietung) handle. Die US Praxis nimmt jedoch einen derartigen Missbrauch - korrekterweise - nur dann an, wenn die Verhaltensweise die Möglichkeit zur Ausnutzung der Endkunden, z.B. durch Preiserhöhungen, eröffnet. Gerade hier ist jedoch der Zirkelschluss von Mr. Wallace. Da ja die Lizenz eben vorsieht, dass die Werke und alle derivative Werke (auf ewig) kostenfrei vertrieben werden, kann definitionsgemäss nie eine allfällige marktbeherrschende Stellung missbraucht werden ("[I]f a manufacturer cannot make itself better off by injuring consumers through lower output and higher prices, there is no role for antitrust law to play.”Schor, 457 F.3d at 612.").
Auch eine Preisbindung wurde nicht als problematisch erachtet ("Nor does it help to call the GPL “price fixing.” Although it sets a price of zero, agreements to set maximum prices usually assist consumers and therefore are evaluated under the Rule of Reason. [...] Linux
and other open-source projects have been able to cover their fixed costs through donations of time; as long as that remains true, it would reduce efficiency and consumers’ welfare to force the authors to levy a charge on each new user.").
Somit schloss Judge Easterbrook in seiner Opinion, dass "The GPL and open-source software have nothing to fear from the antitrust laws". Alles andere hätte erstaunt.
Im Fall Wallace v IBM erhebt Daniel Wallace den Vorwurf, dass der Wettbewerb mit Linux-Systemen unmöglich sei, da die kostenfreie Vermarktung jegliche Neu- oder Weiterentwicklung wirtschaftlich uninteressant mache. Es handle sich hier um eine Wettbewerbsabsprache, "among users and creators of derivative works to undercut the price of any potential rival."
Der Vorwurf ist also, dass es sich hier um ein "predatory pricing" (Preisunterbietung) handle. Die US Praxis nimmt jedoch einen derartigen Missbrauch - korrekterweise - nur dann an, wenn die Verhaltensweise die Möglichkeit zur Ausnutzung der Endkunden, z.B. durch Preiserhöhungen, eröffnet. Gerade hier ist jedoch der Zirkelschluss von Mr. Wallace. Da ja die Lizenz eben vorsieht, dass die Werke und alle derivative Werke (auf ewig) kostenfrei vertrieben werden, kann definitionsgemäss nie eine allfällige marktbeherrschende Stellung missbraucht werden ("[I]f a manufacturer cannot make itself better off by injuring consumers through lower output and higher prices, there is no role for antitrust law to play.”Schor, 457 F.3d at 612.").
Auch eine Preisbindung wurde nicht als problematisch erachtet ("Nor does it help to call the GPL “price fixing.” Although it sets a price of zero, agreements to set maximum prices usually assist consumers and therefore are evaluated under the Rule of Reason. [...] Linux
and other open-source projects have been able to cover their fixed costs through donations of time; as long as that remains true, it would reduce efficiency and consumers’ welfare to force the authors to levy a charge on each new user.").
Somit schloss Judge Easterbrook in seiner Opinion, dass "The GPL and open-source software have nothing to fear from the antitrust laws". Alles andere hätte erstaunt.