Dienstag, Oktober 11, 2005
Microsoft vs EU Kommission: Einigung mit Real Networks
Microsoft hat heute bekanntgegeben, dass eine Einigung mit Real Networks, einem auf Streaming von Medieninhalten spezialisierten Unternehmen, zustande gekommen ist (siehe die Pressemitteilung). Real war eine der führenden Antriebskräfte im Verfahren der EU Kommission gegen Microsoft, in welchem Microsoft verpflichtet wurde, eine Version von Windows zu vertreiben, welche keinen Media Player beinhaltet.
Gemäss der Pressemitteilung verpflichtet sich Microsoft zu einer Zusammenarbeit bezüglich Interoperabilität der beiden Systeme im Bereich der "Digital Rights Management" Systeme. Zudem verpflichtet sich Microsoft dazu, Real den Zugang zu PC OEMs sicherzustellen. Das Windows der nächsten Generation, Windows Vista, wird Konsumenten, welche ein Real media file öffnen wollen und nicht über das notwendige Abspielprogramm verfügen, automatisch zu Real weiterleiten. Zudem bezahlt Microsoft insgesamt USD 61 Millionen in cash.
Die von den Parteien vereinbarten Punkte scheinen in weiten Teilen die wettbewerbsrechtlichen Bedenken bezüglich Real zu beheben (interoperabilität wird gewährleistet, Zugang zur Windows-Plattform wird erleichtert, etc.). Auf das vor dem Europäischen Gericht Erster Instanz hängige Verfahre wird der Vergleich jedoch keinen direkten Einfluss haben. Indirekt ist es jedoch unter Umständen für die Kommission schmerzhaft, die Unterstützung durch Real's Anwälte (Cleary Gottlieb) zu verlieren.