Montag, Oktober 10, 2005

 

Microsoft und Anti-Virensoftware: Erneute EU-Untersuchung?


Gemäss heise online liegt bei der EU-Kommission eine "informelle Beschwerde" des Anti-Virensoftware Herstellers Symantec vor. Hintergrund der Beschwerde bzw. des Informationsgesuch der Kommission ist die von Microsoft angekündigte Integration einer Antiviren- und Antispyware-Lösung in Windows.

Aus Sicht von Microsoft ist eine derartige Integration natürlich verständlich: Einerseits wird so versucht dem Problem entgegezuwirken, dass die Windows-Plattform als beliebtes Angriffs- und Verbreitungsmedium für Computerviren genutzt wird. Andererseits ist die Integration von immer neuen Funktionen direkt in das Betriebssystem eine willkommene Vertriebsmöglichkeit für neue Dienstleistungen. Während private Endanwender bisher nur einmal für eine Lizenz des Betriebssystems bezahlt haben, könnte Microsoft die Aufdatierung der Virenerkennung mit einer periodischen Lizenzzahlung koppeln.

Die Hersteller von Anti-Virensoftware ist dieses Vorgehen natürlich dramatisch. Wie sich schon vielfach gezeigt hat, hat die Integration derartiger Funktionen in der Regel eine erhebliche Umwälzung am Markt zur Konsequenz. Im Nachgang zur Entscheidung von 2004 der Kommission in Sache Microsoft wäre die Eröffnung einer Untersuchung in dieser Angelegenheit nicht erstaunlich. Es gilt abzuwarten, ob sich weitere Hersteller dem Vorgehen von Symantec anschliessen werden.



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